1899 Hoffenheim darf auf den Klassenerhalt hoffen. Die TSG hat nun die Möglichkeit, in den Relegationsspielen gegen 1. FC Kaiserslautern die Klasse zu halten.
Der BVB geht nunmehr mit einem Negativerlebnis nach einer Begegnung mit einem Ergebnis, das den Spielverlauf auf den Kopf stellte, in den Kampf um die wertvollste Trophäe im Klubfußball am nächsten Samstag in London gegen Bayern München ein. Robert Lewandowski sorgte mit seinem 24. Saisontor (6.) für den hochverdienten Führungstreffer gegen die Kraichgauer, die lange Zeit leidenschaftslos agierten. Erst am Ende bäumten sie sich auf und sorgten für die Wende.
Beim Auftritt vor 80.645 Zuschauern in der ausverkauften Arena sah zu allem Überfluss BVB-Torhüter Roman Weidenfeller wegen einer Notbremse die Rote Karte (81.). Beim 2:1-Siegtor stand Mittelfeldspieler Kevin Großkreutz im BVB-Tor. In der dritten Minute der Nachspielzeit wurde das 2:2 durch Marcel Schmelzer wegen einer Abseitsstellung zu Recht nicht gegeben.
Bis zur Schlussphase hatte die Borussia, bei der zuvor allenfalls die mangelnde Ausbeute zu kritisieren ist, keine Probleme mit dem Gegner. Trainer Jürgen Klopp hatte eine Formation aufgeboten, die der voraussichtlichen Startelf am nächsten Samstag in Wembley entsprechen könnte. Lediglich Mario Götze, der nach einem Muskelfaseriss an seinem Comeback arbeitet, würde vermutlich für Großkreutz ins Team rücken. Hoffenheims Coach Markus Gisdol hatte seine derzeit wohl stärkste Mannschaft aufgeboten.
Gisdol sah die erste große Chance des BVB und den Führungstreffer, als 1899-Torhüter Koen Casteels einen Kopfball von Jakub Blaszczykowski zu kurz abwehrte und Lewandowski keine Mühe hatte, den Ball über die Torlinie zu schieben. Während die Borussen das Spiel fast nach Belieben kontrollierten, blieben Angriffe der Gäste Mangelware.
Die Offensiv-Aktionen der Kraichgauer, die im Stadion mit einem gellenden Pfeifkonzert und Transparenten wie "Projekt gescheitert" begrüßt wurden, endeten zumeist schon wenige Meter hinter der Mittellinie. Der BVB hatte hingegen das 2:0 auf dem Fuß, doch Blaszczykowski (19.) scheiterte nach sehenswertem Solo an Hoffenheims Keeper Casteels, der anschließend auch gegen Lewandowski klärte.
Die größte Chance für Hoffenheim, das erstmals in der 35. Minute auf das BVB-Tor schoss, vergab Salihovic (39.). Auf der Gegenseite hatte Ilkay Gündogan Pech, als er aus 22 Metern nur die Latte traf. Der eingewechselte Sebastian Kehl setzte die Serie der vergebenen Möglichkeiten fort. Am Ende jubelten jedoch die Hoffenheimer, die ein unglaublich dramatisches Spiel für sich entschieden hatten.